Leserbrief von Vorstandsmitglied Elke Freund zu den GWG-Plänen in Wehringhausen

 Die Äußerungen des GWG-Vorstandes, Herrn Rehrmann, auf der Begehung des Wohnblocks an der Lange Straße machen mich fassungslos. Nicht nur, dass er sich in seiner Argumentation widerspricht. So, wie er es sieht, ist dieses Gebiet offensichtlich gar nicht mehr zum Wohnen geeignet. Ein Neubau ist nach seiner Auffassung nicht möglich, weil niemand an dieser Stelle die dann nötigen 9-10 Euro pro qm Miete zahlen würde. An Studierende sind die jetzigen Wohnungen nach seiner Aussage nicht vermietbar, weil das Umfeld nicht stimmt. (...)

12.01.18 – von Elke Freund –

Die Äußerungen des GWG-Vorstandes, Herrn Rehrmann, auf der Begehung des Wohnblocks an der Lange Straße machen mich fassungslos. Nicht nur, dass er sich in seiner Argumentation widerspricht. So, wie er es sieht, ist dieses Gebiet offensichtlich gar nicht mehr zum Wohnen geeignet.

Ein Neubau ist nach seiner Auffassung nicht möglich, weil niemand an dieser Stelle die dann nötigen 9-10 Euro pro qm Miete zahlen würde. An Studierende sind die jetzigen Wohnungen nach seiner Aussage nicht vermietbar, weil das Umfeld nicht stimmt.

In dort sanierten Wohnungen wird aus seiner Sicht niemand wohnen wollen, weil die Grundrisse nicht passen und Parkplätze sowie Aufzüge fehlen (60 Wohnungen sind jedoch noch bewohnt). Andererseits warnt er aber davor, dass eine "Wohnoffensive" der GWG an dieser Stelle zu Umzügen innerhalb von Wehringhausen führe, die andernorts Leerstände verursachten und schließlich private Hausbesitzer schädigten. Also würden wohl doch Menschen in die sanierten oder neu gebauten Wohnungen ziehen, oder wie jetzt?

Herrn Rehrmann scheint völlig die Phantasie zu fehlen, dass ein Quartier durch kreative Maßnahmen auch an Attraktivität gewinnen und damit ganz neue Mieter anlocken kann. Ich frage mich, wie ein Unternehmen mit den Worten "gemeinnützig" und "Wohnstätten" im Namen so agieren kann.

Wenn wir die aktuelle Studie von Herrn Prof. Dr. Spars zum Wohnungsmarkt in Hagen wirklich Ernst nehmen, dann müssten im Falle eines Abrisses für die entfallenden 130 Wohnungen etwa 56 neue Wohnungen gebaut werden. Die könnten im oberen Teil zur Lange Straße hin entstehen. Weiter unten Richtung Minervastraße wäre dann bestimmt noch genügend Platz für eine Kita und einen Spielplatz. Damit würde diese Ecke ziemlich attraktiv für junge Familien. Die Frage, ob ein Abriss wirklich alternativlos ist, ist für mich allerdings auch noch nicht abschließend geklärt. Aus städtebaulicher Sicht spricht bestimmt einiges für den Erhalt.

Freundliche Grüße
Elke Freund

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