Nicole Schneidmüller-Gaiser

2. stellvertretende Bezirksbürgermeisterin

2. stellvertretende Bezirksbürgermeisterin

 

Persönliches:

Ich bin Jahrgang 1970, verheiratet, und wohne in Haspe, wo ich auch geboren wurde. Ich liebe meinen Garten, habe vor ein paar Jahren den Gemüseanbau für mich entdeckt und liebe den Wald direkt vor meiner Haustüre. Ehrenamtlich engagiere ich mich als Vorsitzende des Vereins Hagen ist BUNT e.V., bei den Muschelsalatrettern und als Leiterin des Sozialen Küchenstudio. Als Marathonläuferin weiß ich: Man muss sich die Kraft einteilen – und möglichst so unterwegs sein, dass man mit einem Lächeln durchs Ziel kommt.

Berufliches:

Journalistin war immer schon mein Traumberuf – nach dem Studium an der Universität Dortmund und einem Volontariat bei der Westfalenpost habe ich als Redakteurin und als freie Mitarbeiterin für verschiedene Medien in Hörfunk, Print und Internet gearbeitet, bevor ich Ende der 1990er Jahre über die Sozialberichterstattung zunächst bei der Diakonie und später bei der Evangelischen Kirche gelandet bin. Heute bin ich Pressesprecherin im Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten.

Politisches:

Nach Jahrzehnten eines politisch bewussten, politisch handelnden, aber parteipolitisch nicht beheimateten Lebens bin ich erst 2020 bei den GRÜNEN eingetreten. Gerade in der Flüchtlingshilfe habe ich erlebt, dass engagierte Ehrenamtliche zwar viel erreichen können, an manchen Stellen aber durch Gesetze und Verordnungen ausgebremst werden, die nicht wirklich den Menschen im Blick haben. Daran etwas zu ändern und den Menschen in den Mittelpunkt allen Handelns zu stellen war mein Motiv – für soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Toleranz und Vielfalt zu streiten ist mein täglicher Anspruch.

 

Auf ein paar Worte…

In Haspe werden Traditionen großgeschrieben – und auch ich, als geborene Hasperin, freue mich an der Geschichte dieses immer schon lebendigen Stadtteils. Doch Brauchtumspflege darf nicht dazu führen, dass die Menschen in der Vergangenheit leben: Haspe braucht Innovationen und neue, grüne Ideen, wir brauchen ein gutes Miteinander von Bewährtem und Neuem, und mit Mut, Offenheit und Energie bleibt Haspe der selbstbewusste, bunte Stadtteil, der es immer schon war.

Als ich 1970 geboren wurde, waren Hasper Hütte, Zwieback Brandt und zahlreiche andere Betriebe noch große Arbeitgeber für viele Menschen im Stadtteil. Diese Arbeitsplätze sind durch Wegzug, Strukturwandel und auch politische Fehlentscheidungen verloren gegangen – doch die Menschen sind geblieben. Mit ihnen gemeinsam gilt es nun, den Blick wieder auf die Vorteile des Stadtteils zu lenken und darauf aufzubauen: Eine immer noch lebendige City mit zahlreichen Dienstleistungs- und Einzelhandelsgeschäften, eine quirlige Vereinslandschaft, jede Menge Natur in den Hasper Wäldern und Wohnvierteln – und nicht zu vergessen ein ganz besonderer Menschenschlag, der sich couragiert den Herausforderungen des täglichen Lebens stellt.

Als Vorsitzende des Kulturfördervereins Muschelsalatretter.de und des Vereins Hagen ist BUNT e.V., als ehrenamtliche Leiterin des Sozialen Küchenstudios in Haspe und als hauptamtliche Öffentlichkeitsreferentin beim Evangelischen Kirchenkreis setze ich mich seit vielen Jahren für Toleranz und Vielfalt ein – ohne dabei die Augen vor realen Schwierigkeiten zu verschließen. In Haspe ist ein Miteinander von Kulturen und Religionen immer dann gut gelungen, wenn es Begegnungen gab – sei es auf der Arbeit, oder bei den zahlreichen Festen. In letzter Zeit wird vielleicht etwas mehr übereinander statt miteinander geredet – darum will ich dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, Begegnungen zu ermöglichen, Probleme gemeinsam anzugehen und dabei die unterschiedlichen Menschen und ihre Bedürfnisse nicht gegeneinander auszuspielen.

Der Anteil an wirklich armen Menschen im Hasper Zentrum ist hoch –und vor allem die große Kinderarmut ist absolut beschämend und Folge von jahrelangen Versäumnissen. Herkunft, Religion, die Zahl der Geschwister dürfen nicht darüber entscheiden, ob ein Kind die Chance auf ein erfülltes Leben hat – und darum sind Bildung, Kultur und sinnvolle Freizeitangebote für alle Kinder und Jugendlichen im Stadtteil, wohnortnah und niederschwellig, wichtige Angebote, die auch politisch gefördert werden müssen. Vor allem aber braucht es Menschen, die diese Angebote tragen.

Radfahrer*Innen haben es schwer in unserer Stadt – und auch in Haspe wird noch viel zu oft über die Motorhaube des Autos in die Welt geblickt. Die Anbindung an den ÖPNV ist vor allem auf den Hasper Hügeln unattraktiv und muss dringend ausgebaut werden. Sowohl die Taktung als auch die Zeiten, in denen überhaupt ein Bus fährt, sind derzeit wenig attraktiv. Doch auch hier gilt: Nur Miteinander können die Bewohner*innen der Stadt die Mobilitätswende schaffen – solange es „Wir“ gegen „Die“ geht, kann es keine friedlichen, zukunftsorientierten Lösungen geben.

Ich bin ganz neu in der Politik, nicht seit Jahrzehnten „verbandelt“ – und wenn es nach mir geht, soll das auch so bleiben. Politik muss nah an den Menschen sein – und keine eigene „Zunft“. Zuhören, mitfühlen, Ideen aus der Bevölkerung aufgreifen – aber auch klare Kante zeigen, wenn Populismus die Gesellschaft spalten will. Darum freue ich mich über jede Begegnung, jede Mail, jeden Anruf. Und vor allem über jeden, der mitwirken will – denn unseren Stadtteil gestalten nicht allein die 13 Mitglieder der Bezirksvertretung– sondern jeder und jede der fast 31.000 Hasperinnen und Hasper.

Also: Machen Sie mit. Seien Sie dabei. Sprechen Sie mich an. Ich freu mich drauf!

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