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Interview mit Constantin Jahn

01.01.70 –

Constantin Jahn tritt in diesen Tagen als Geschäftsführer des Kreisverbands von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN die Nachfolge von Karen Haltaufderheide an. Dies haben wir zum Anlass genommen, ihm ein paar Fragen zu stellen.

Lieber Constantin, was hat dich als Süddeutschen bewogen, dich ausgerechnet auf eine Stelle in Hagen zu bewerben?

Die Aufgabe hat mich sehr gereizt. Eine  Kreisgeschäftsstelle ist ja schließlich das Herzstück der Partei vor Ort, es muss hier viel gestaltet und koordiniert werden, aber auch Akzente gesetzt. Vor allem jetzt, wo es unsere Hauptaufgabe sein wird, unsere bisherigen Erfolge zu verteidigen und die vielen engagierten Menschen, die uns in den letzten Jahren beigetreten sind, auch bei uns zu halten. Dies ist viel Verantwortung für uns als Partei, und ich möchte das unbedingt mit umsetzen. Ja, ich glaube, ich halte das sogar für eine grundsätzliche Verpflichtung, wenn man Parteipolitik machen will.

Wie war dein Werdegang, was Schule und Studium angeht?

Mit vielen Umwegen zum Ziel. Als Jugendlicher habe ich mich am Gymnasium probiert, habe aber dann erstmal vor dem akademischen Weg Reißaus genommen und mich dann zum Kindergärtner ausbilden lassen. Das beeinflusst mich noch heute, es hat in mir nachhaltig das Interesse für das Soziale und soziale Themen geweckt. Aber die Lust an Organisation hat mich dann doch dazu angetrieben, mühsam über den zweiten Bildungsweg doch noch mein Traumstudium zu machen: Internationales Politikmanagement in Bremen. 

Du bist auch privat bei den GRÜNEN engagiert. Was liegt dir besonders am Herzen?

Queerpolitik, vor allem in ihren Aspekten der Gleichstellung und der Menschenrechtspolitik. Vor allem in Bayern sind hier dicke Bretter zu bohren. Und dann der Einsatz gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Gerade deren Erstarken hat ja viele Menschen dazu bewogen, den Grünen in den letzten Jahren beizutreten.

2021 steht uns eine Bundestagswahl bevor. Hast du schon Ideen für den Wahlkampf?

Das wird sehr vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängen. Ich hoffe sehr, dass wir all die klassischen Formen der persönlichen Begegnung möglich machen können. Aber auch, wenn die Lage sich bis dahin um einiges verbessert, werden wir viel kreativer sein müssen. Kontaktlose Aktionen machen, hybride oder auch nur rein digitale Veranstaltungen anbieten – denn auch nach dem Lockdown müssen wir dem Bedürfnis der Menschen, für sich Schutz in Anspruch zu nehmen, gerecht werden und sie trotzdem mitnehmen.

Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit?

Durch meine Familie in Schwaben, die seit 500 Jahren in meinem Heimatort ein weitverzweigtes Müllergeschlecht war, habe ich mich schon sehr bald für Ortskunde, Geschichte und Kultur im Allgemeinen interessiert. Das ist auch der oft perfekte Ausgleich zur stressigen Tagespolitik, und weitet auch wieder den Geist für das Wesentliche und die grundlegenden Zusammenhänge. So kann ich inneren Abstand gewinnen.

Ein anderes großes Hobby ist die Literatur, die mich in all ihrer Diversität immer sehr fasziniert hat, sowohl Sachbücher, als auch Belletristik. Wo hat man sonst die Möglichkeit, den Gedanken eines Menschen derartig nachzukommen, als bei der Lektüre eines spannenden Romans oder einer ergreifenden Biographie?

Wie bist du mobil?

Aus tiefster Überzeugung mit dem Rad und mit der Bahn.

Allgemein wird sehr viel „Bahnbashing“ betrieben, über die Verspätungen geschimpft. Auch wenn hier auch politisch viel zu verbessern ist, sollten wir nicht vergessen, dass auch eine Autofahrt oft durch einen Stau um einiges länger als erwartet dauern kann. Und oft sind es mehr rücksichtslose Mitreisende, die einem die Fahrt verleiden, nicht die Bahn selbst.

Fahrradfahren liebe ich sehr, es wird sehr wichtig sein, Fahrradinfrastruktur weithin auszubauen. Und es ist der dankbarste Ausdauersport überhaupt: Lässt sich immer toll in den Alltag integrieren. Und frische Luft tut immer der Seele gut.

Wie waren die ersten Eindrücke von Hagen?

Ein brennendes Auto auf dem Weg zu meinem Bewerbungsgespräch. Hoffe das ist kein schlechtes Omen :) Ansonsten habe ich dort,  wo ich absolutes Flachland erwartet habe, dann doch Hügel entdeckt. Fast wie daheim :)

Vielen Dank für deine Antworten und viel Erfolg bei deiner neuen Tätigkeit.

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