Gespräch mit Arnjo Sittig zur Aktionswoche „Rettungsschirm“ in Berlin

12.08.20 –

Hallo Arnjo, du bist Mitglied im Jugendrat der Generationenstiftung. Wie kam es dazu?

Ich hatte über Bekannte davon gehört und habe mich im Januar dort beworben. Mich hat gereizt, mich dort für die Zukunft meiner Generation einsetzen zu können.

Seit wann betätigst du dich politisch?

Politisiert hat mich der Einzug der AfD in den Bundestag 2017. Da habe ich gedacht: „Ich muss jetzt was tun.“ Ich war auch bei Fridays for Future in Hagen dabei.

Wie viele Mitglieder hat der Jugendrat und wer ist da drin?

Bundesweit 30, außer mir noch drei aus NRW. Manche sind aus Parteien, andere von Fridays for Future. 

Wie kommt ihr miteinander aus?

Es gibt einen Grundkonsens, dass wir Generationengerechtigkeit in allen Facetten fordern. Wir brauchen den „System Change“ – in diesem System ist die Umsetzung unserer Forderungen nicht möglich. Natürlich gibt es Diskussionen über einzelne Punkte, das gehört dazu.

Wer ist der Träger? 

Die Generationenstiftung. Sie wurde von Claudia Langer initiiert und verfolgt seit 2013 das Ziel der Generationengerechtigkeit. Das geschieht in Form von spendenfinanzierten Kampagnen. Unsere Rettungsschirm-Kampagne haben wir vom Jugendrat selbst geplant und durchgeführt.

Du warst kürzlich zu einer Aktionswoche in Berlin. 

Ja, da ist eine Gruppe von uns zusammengekommen. Der Zeitpunkt passte zur Verabschiedung des Konjunkturpakets und des Kohleausstiegsgesetzes. Wir finden das reicht nicht und fordern, dass als Ergänzung ein Zukunftspaket beschlossen wird. Wir wollen einen Politikwechsel erreichen.

Dazu haben Abgeordnete angerufen und auch ein paar getroffen, z.B. Dirk Wiese (SPD). Wir hoffen, dass Angela Merkel noch umschwenkt, wie sie es ja in anderen Bereichen schon mal getan hat. Deshalb haben wir ihr geschrieben und hoffen darauf, sie treffen zu können.

Außerdem werden ja jetzt die Programme für die Bundestagswahl 2021 geschrieben. Darauf wollen wir auch Einfluss nehmen.

Ihr wart ja auch mit euren Aktionen in den Medien.

Da war zum einen der Termin in der Bundespressekonferenz mit Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wo zwei von uns die Forderungen vorgetragen haben.

Zum anderen sind welche von uns in den Bundestag gegangen. Sie haben dort unsere Flugblätter geworfen. Das ist zwar eigentlich nicht erlaubt, es hat aber nachher keinen Ärger gegeben.

Wie geht es bei dir persönlich weiter?

Ich habe Abi gemacht und will Politikwissenschaften und Soziologie studieren. Die Entscheidung, wo ich angenommen werde, ist noch nicht gefallen. 

Die Wahl in den Jugendrat ist eigentlich für zwei Jahre, aber man muss danach nicht ausscheiden. Ich werde sehen, ob ich noch länger dabei bleibe.

Vielen Dank und alles Gute!

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