Frieden und Abrüstung – auch in Hagen ein Thema

11.04.20 –

Das Bekenntnis zu Frieden und Abrüstung gehört zu den Ursprüngen der GRÜNEN Partei. Der Kampf gegen die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in der 80er Jahren war eng verknüpft mit der Bewegung gegen Atomkraftwerke. Das Friedensthema ist bei den GRÜNEN etwas in den Hintergrund geraten. Themen wie das Klima, Mobilität, Bildung, soziale Gerechtigkeit stehen mehr im Vordergrund. Dabei ist Krieg die größte Gefahr für die Umwelt und die Rüstungsausgaben blockieren Mittel für den Klimaumbau. Nur mit einer Hinwendung zu Entspannungspolitik und ziviler Konfliktbewältigung ist eine menschenfreundliche Globalisierung möglich.

 

In Hagen setzt sich der Verein HAGENER FRIEDENSZEICHEN für die Förderung des Friedensgedankens ein. Der Verein gründete sich 1991 im Anschluss an die Aktionen gegen den Irakkrieg. Seitdem gehen die Mitglieder immer wieder an die Öffentlichkeit – am Hiroshima-Tag ebenso wie am Antikriegstag oder am Tag des Reaktorunfalls in Fukushima. Der Verein hat die Stadt Hagen dazu gedrängt, Flagge zu zeigen für atomare Abrüstung. 1984 hatte der Rat beschlossen, die Stadt zur atomwaffenfreien Zone zu erklären - auf Antrag der Hagener Organisationen und Gruppen, die vor Ort gegen die neuen Mittelstreckenraketen kämpften. Seitdem ist jeder Hagener Oberbürgermeister Mitglied der internationalen Organisation „Mayors for peace“. Seit 2014 beteiligt sich die Stadt Hagen gemeinsam mit dem HAGENER FRIEDENSZEICHEN am 8. Juli eines jeden Jahres am Flaggentag. An diesem Tag hatte der internationale Gerichtshof 1997 die Drohung mit Atomwaffen für völkerrechtswidrig erklärt. Städte weltweit weigern sich, zu Zielscheiben von Atomwaffen zu werden. Sie appellieren regelmäßig an die Atomwaffenstaaten, das Atomwaffenarsenal bis 2020 endgültig abzubauen. Der 8. Juli ist seit 2017 auch der Tag, an dem 121 Staaten in New York in der UN die Ächtung der Atomwaffen beschlossen haben. Die ICAN hat dafür den Friedensnobelpreis bekommen. Nach 1985 für die IPPNW war es der zweite Friedensnobelpreis für die Antiatombewegung.

In der Stadt gibt es mehrere Friedens-Gedenkstellen. Zum Beispiel das Peacezeichen in der Hohenzollernstraße. Es wurde im Gedenken an die monatelangen Mahnwachen gegen den Irakkrieg in das Pflaster eingelassen. Dort finden immer wieder Aktionen für Frieden und Völkerverständigung statt. Auf einem Privatgrundstück gegenüber der Synagoge steht das Mahnmal für Zwangsarbeiter und Deserteure. Der Verein hatte diese Skulptur des Künstlers Heinz Richter der Stadt Hagen schenken wollen. Der Rat hat es zwei Mal angelehnt, eine öffentliche Stelle dafür zur Verfügung zu stellen. Ein Armutszeugnis. Im Stadtgarten blühten einige Jahre gelbe Tulpen in Form eines Friedenszeichens.

Frieden ist nichts, was weit weg in Berlin entschieden wird. Die Stadtgesellschaft kann auf vielen Wegen darauf Einfluss nehmen. Und das HAGENER FRIEDENSZEICHEN ist immer wieder bereit, dazu Ideen einzubringen.

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