Schnelle Überlegungen zur Neunutzung sind nötig

Nach Ankündigung der Kaufhof-Schließung

17.03.23 – von JE –

Seit Monaten wurde gezittert, gebangt und gehofft – doch nun ist es Gewissheit: Auch die Hagener Filiale von „Galeria Kaufhof“ steht wie über 50 weitere Häuser des Konzerns vor dem Aus. Und das sogar schon im Rahmen der ersten Schließungsrunde. Am 30. Juni soll das Warenhaus, das seit 75 Jahren einen wichtigen Teil der Hagener Innenstadt entscheidend prägt, zum letzten Mal öffnen.

Alexandra Gerull, Sprecherin des Hagener Kreisverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ist bestürzt: „Unsere volle Solidarität gilt den Beschäftigten von Galeria Kaufhof. Auch mit mehreren hundert Million Euro an staatlichen Rettungsgeldern war das Management offenbar nicht in der Lage, den angeschlagenen Konzern zu stabilisieren und die Arbeitsplätze zu erhalten. Für tausende Mitarbeitende muss nun eine soziale Perspektive gefunden werden. In Hagen, wo jeder Job und jedes vermietete Ladenlokal zählen, trifft uns die Nachricht von der baldigen Schließung natürlich besonders hart.“

Doch sollten wir nun nicht in eine Schockstarre verfallen, betont GRÜNEN-Sprecher Tobias Rödel: „Bei aller Sorge um die berufliche Zukunft der Beschäftigten fordern wir gleichzeitig die Stadtverwaltung auf, mit den Besitzern des Gebäudes mit Hochdruck an einer innovativen Folgenutzung zu arbeiten. Dabei sollten von der ersten Minute an auch die Themen Dach- und Fassadenbegrünung, Energiesparen und erneuerbare Energien auf der Agenda stehen. Allein das Hauptgebäude ohne Parkhaus hat eine Grundfläche von über 2000 Quadratmetern und könnte somit ungeahnte Perspektiven eröffnen.“

„Das Drama um Kaufhof aber auch zahlreiche weitere Leerstände zeigen, dass die Innenstädte als reiner Konsumraum ausgedient haben. In Hagen fehlen es uns hingegen insbesondere im Bereich des Stadtzentrums an Grün- und Freiflächen sowie an Raum für Bildungs-, Kinder- und Jugendeinrichtungen. Auch moderne, barrierefreie und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen sind dort Mangelware“, pflichtet ihm Alexandra Gerull bei. „Bei den Überlegungen zu einer Neunutzung des Gebäudes müssen wir offen für neue, alternative und kreative Konzepte sein. So schaffen wir auch zeitnah Perspektiven für neue Arbeitsplätze.“

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