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12.02.19 –
Die Hagener GRÜNEN sehen sich durch die ablehnende Stellungnahme des Regierungspräsidenten zur Gewerbeentwicklung auf dem Böhfeld in vollem Umfang bestätigt. „Wir teilen die Absage an diese Verzweiflungsplanung ausdrücklich und nehmen die Ausführungen aus Arnsberg in unsere eigene Stellungnahme zum Regionalplanentwurf mit auf“, sagt Ratsherr und Umweltpolitiker Hans-Georg Panzer.
Die Repliken von SIHK und Wirtschaftsförderung offenbaren aus seiner Sicht, wie oberflächlich dieses Thema von diesen Akteuren angegangen wird:
Panzer: „Herr Geruschkat stellt für die SIHK unter anderem fest, im Zuge der aktuellen Regionalplan-Diskussion sei deutlich geworden, dass in Hagen rund 128 Hektar (ha) Gewerbe- und Industrieflächen ‚fehlten‘ und davon 71,5 ha ‚nicht einmal erfasst‘ seien. Welch eine Vereinfachung! Bei den 128 ha handelt es sich in Wirklichkeit um den aktuell vom RVR prognostizierten Gewerbeflächenbedarf und zwar bis zum Jahr 2034. Es gibt also keine aktuelle Nachfrage nach ‚fehlenden‘ 128 ha, sondern diese Größenordnung wird vom RVR fiktiv für die nächsten 16 Jahre prognostiziert. Und die vom RVR ‚nicht erfassten‘ 71,5 ha lassen sich in Hagen durch den RVR schlicht nicht verorten, das heißt: Es gibt sie nicht!
Herr Ellinghaus toppt die Aussagen des Herrn Geruschkat sogar: Ein Verzicht auf das Böhfeld gefährde die ‚Versorgung der heimischen Wirtschaft mit geeigneten Flächen‘.
Beide Herren sollten begreifen: Grund und Boden ist kein Versorgungsgut, sondern eine nicht beliebig vermehrbare Ressource. Grundstücke kommen nicht vom Fließband, man kann sie auch nicht im Internet bestellen und sich zusenden lassen. Wir müssen endlich erkennen: Hagen mit seinen engen Tallagen und dem sehr großen Waldanteil hat objektiv keine größeren Flächenreserven. Ob in Herbeck, auf Haßley oder dem Böhfeld, immer wird für derartige Flächen wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche vernichtet. Genauso sieht es auch bei den Flächen aus, die die Verwaltung meint, nun in übergroßer Hektik noch in das Verfahren einspeisen zu müssen. Allen Beteiligten sollte klar werden, dass in Hagen nicht imaginäre Gewerbeflächen fehlen, sondern dass sie schlicht nicht vorhanden sind, wenn wir unsre Stadt auch in Zukunft lebenswert und wichtige Freiräume auch für spätere Generationen erhalten wollen.“
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