Leserbrief von Elke Freund, sachkundige Bürgerin im Stadtentwicklungsausschuss, zur Zukunft des GWG-Block 1

Ich finde es grotesk, dass das Thema Wohnen im Block 1 im Denken der GWG offensichtlich gar keine Rolle mehr spielt - und das mit teils abenteuerlichen Begründungen. (...)

21.02.19 –

Ich finde es grotesk, dass das Thema Wohnen im Block 1 im Denken der GWG offensichtlich gar keine Rolle mehr spielt - und das mit teils abenteuerlichen Begründungen. Herr Rehrmann argumentiert mit einem Wohnungsleerstand im Umkreis von 2 km. In diesem Radius liegt aber die gesamte Innenstadt sowie Teile von Haspe, Eilpe und Altenhagen. Im passenderen 1-km Radius, der ungefähr der Fläche von Wehringhausen entspricht, findet Herr Rehrmann aktuell 74 angebotene Wohnungen. Da es in Wehringhausen insgesamt etwa 7.000 Wohnungen gibt, ist das ein Leerstand von nur 1%. Nimmt man die zur Disposition stehenden 130 Wohnungen im Block 1 hinzu, ergibt sich in etwa ein Leerstand von 3%, der allgemein als Richtgröße für einen gesunden Wohnungsmarkt angesehen wird. Eine Begründung für die Reduzierung des Wohnungsangebots geben diese Zahlen jedenfalls nicht her. Das nähere Umfeld scheint darüber hinaus auch nicht unattraktiv als Wohnquartier zu sein, da die GWG den angrenzenden Block offensichtlich recht erfolgreich vermietet. Insbesondere die Idee der Ansiedlung eines Discounters aus dem Jahr 2013 muss aus heutiger Sicht neu bewertet werden. Denkbar wäre alternativ z.B. eine Kita im unteren Teil des Blocks und eine aufgelockerte Wohnbebauung im oberen Teil entlang der Lange Str. Es gibt bestimmt noch andere kreative und zukunftsweisende Ideen, die der neue Baudezernent einbringen könnte. In jedem Fall sollte die weitere Planung unter Einbeziehung aller Interessengruppen geschehen, selbst wenn ein vereinfachtes Verfahren nach §34 rechtlich möglich wäre. Alles andere wäre den Bürgern in Wehringhausen kaum zu vermitteln.

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