Grün in Haspe - Bericht von BV-Mitglied Nicole Schneidmüller-Gaiser

Heute also meine zweite Sitzung als Mitglied der Bezirksvertretung - wegen Corona ausnahmsweise im Hagener Rathaus. Auf der Tagesordnung standen aber natürlich Hasper Themen.

Wir unterstützen die Kinder- und Jugendarbeit der Hasper Vereine, holen - wenn Corona es zulässt - den Muschelsalat mal wieder in den Ennepepark, sorgen dafür, dass der Hasper Kreisel in diesem Sommer mit heimischen, insektenfreundlichen, mehrjährigen Blumen erblühen wird, verbessern den Radweg entlang der ehemaligen B7, und haben den Bau einer dringend benötigten KiTa in Hasper Zentrum so auf den Weg gebracht, dass der Hasper Bach später doch noch freigelegt werden kann. Geplant ist außerdem eine Wohneinrichtung der Evangelischen Stiftung auf dem Quambusch - dazu gab es einen Bericht. Und es gab eine ausführliche Erläuterung, warum Ideen zur Verbesserung des Busverkehrs in Haspe wohl doch nicht so gut waren, wie gedacht.

Doch mein „Herzthema“ ist der Kinder- und Jugendbericht, den die BV heute zur Kenntnis nehmen sollte. Eineinhalb Jahre lang wurde die Situation der Kinder und Jugendlichen in Hagen schon untersucht - die Ergebnisse sind wirklich erschütternd.

Vieles ist ja nun wirklich nicht neu: Armut, und speziell Kinderarmut hat sehr viel mit Migration, mit Kinderreichtum, mit dem Bildungsgrad der Eltern und mit dem Aufwachsen in einer sozial belasteten Umgebung zu tun. Und die Hilfen, die diese Kinder und ihre Familien brauchen, müssen niederschwellig, sozialraumorientiert und verlässlich sein.

2005 gab es den 1. Hagener Armutsbericht - schon damals war das Armutsrisiko für das Hasper Zentrum „deutlich erhöht“. Heute, 15 Jahre später, hat sich das Problem manifestiert. Während in Gesamt-Hagen jeder 4. Minderjährige von SGB-II-Leistungen abhängig ist, sind es im Hasper Zentrum fast 48 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Beinahe jedes 2. Kind lebt in Armut oder ist von Armut bedroht.

Ich weiß wirklich nicht, was nach Erscheinen des 1. Armutsberichtes mit den Ergebnissen passiert ist. Aber ich appelliere sehr dringend an ALLE Verantwortlichen in Politik UND Verwaltung, nun den geschriebenen Worten endlich Taten folgen zu lassen.

Ganz offensichtlich brauchen wir neue Wege der Unterstützung auf Stadtebene, und auch bei uns im Quartier.

• Wir müssen dringend Bürokratie abbauen, damit z.B. das Recht auf „Bildung und Teilhabe“ auch in Anspruch genommen werden kann.

• Wir müssen denjenigen zuhören, die jetzt schon vor Ort mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten – der vorliegende Bericht macht es ja vor. Die Akteure vor Ort wissen sehr genau, woran es mangelt. Mit ihnen gemeinsam müssen jetzt Konzepte erarbeitet werden.

• Wir brauchen als Stadtteil Haspe, ebenso wie Wehringhausen und Altenhagen, besondere Unterstützung bei der Bewältigung dieser großen Aufgabe – das muss sich dann vielleicht auch bei den Haushaltsplanungen zeigen.

• Und: Ich halte es für sinnvoll, wenn die Handlungsempfehlungen, die jetzt erarbeitet werden sollen, auch den BVen vor Ort vorgelegt werden – denn bei uns im Sozialraum müssen wir ansetzen.

Und zwar dringend.

Erik O. Schulz verzichtet auf eine dritte Amtszeit

Anerkennung und Bedauern bei den Hagener Grünen

12.01.24 –

„Nach zehn Jahren im Amt aus freien Stücken zu sagen, dass die Demokratie den Wechsel braucht, zeugt von menschlicher Größe und einer festen demokratischen Überzeugung. Dafür habe ich größten Respekt.“ Mit diesen Worten kommentiert Alexandra Gerull, die Kreisverbandssprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen den Verzicht von Oberbürgermeister Erik O. Schulz auf eine dritte Amtszeit.

 Jörg Fritzsche, Fraktionssprecher der Grünen im Rat, nimmt die Entscheidung des Oberbürgermeisters mit Überraschung und großem Bedauern zur Kenntnis. „Wohl kein Oberbürgermeister der Stadt vor ihm hatte so eine Fülle von Krisen zu bewältigen. Trotz dieser schwierigen Voraussetzungen ist es gelungen, gemeinsam in der Allianz viel Gutes für Hagen zu bewegen.  Für diese gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken wir uns schon jetzt!“

Dass man auch in der verbleibenden Wahlperiode weiterhin im besten Sinne für Hagen zusammenarbeiten werde, steht für Fraktions- und Parteivorstand außer Frage. Die Herausforderungen der Stadt seien groß, daher bedürfe es auch weiterhin einer konstruktiven Zusammenarbeit der Bündnispartner mit dem Oberbürgermeister und allen demokratischen Parteien.

Mit Blick auf die Kommunalwahl in 2025 erklärt Alexandra Gerull: „Eine verantwortungsvolle Parteiführung spielt natürlich alle Szenarien durch. Wir haben aber die Variante „Erik Schulz tritt nicht mehr an“ als die unwahrscheinlichste zunächst einmal zurückgestellt. Durch die rechtzeitige Bekanntgabe können wir jetzt in Ruhe unseren Vorbereitungsprozess neu ausrichten und die Frage einer OB-Kandidatur anders angehen. Ziel wird es sein, grüne Themen bestmöglich in der Stadtpolitik umzusetzen und wenn nötig, dafür vertrauensvolle und faire Partnerschaften einzugehen.“

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Pressemitteilung Fraktion | Pressemitteilung Kreisverband

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