Die GRÜNEN beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe

18.05.20 –

In Hagen kennt man die weißen LWL-Fahnen am Freilichtmuseum und weiß vielleicht, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe dort Träger ist. Die Einrichtung selbst mit ihrem Sitz in Münster dürfte aber nur wenig bekannt sein. 

Was der LWL macht und wer er ist, findet sich in einer wunderbaren Zusammenfassung unter jeder Mail:

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 17.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 116 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

Einen Überblick über die Arbeit des LWL gibt es hier als Video

Oberstes politisches Gremium ist die Landschaftsversammlung, das Parlament des LWL. Sie tagt zweimal im Jahr im Plenarsaal des Landeshauses in Münster. Die Mitglieder der Landesversammlung können direkt über die Fraktionen in den Kreisen und kreisfreien Städten gewählt werden oder über Landeslisten, die bei uns GRÜNEN auf der LDK aufgestellt werden. Die Landschaftsversammlung trifft alle wichtigen Entscheidungen für den LWL, beschließt seinen Haushalt und wählt die/den LWL-Direktor*in. Sie hat derzeit 116 Mitglieder, darunter 13 GRÜNE. In den Fachausschüssen arbeiten auch sachkundige Bürger*innen mit.

Wir in Hagen haben einen kurzen Draht zur GRÜNEN- Fraktion beim LWL, da unsere Geschäftsführerin Karen Haltaufderheide als Mandatsträgerin im EN-Kreis Mitglied der Landschaftsversammlung und Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion ist. Daher habe ich ihr ein paar Fragen gestellt.

Weshalb ist dir die Mitwirkung beim Landschaftsverband wichtig?

Der LWL hat mit seiner Arbeit für Menschen mit Behinderungen, in der Kultur und der Psychiatrie sowie mit dem Landesjugendamt großen Einfluss auf die Lebensumstände der Menschen in Westfalen-Lippe. Durch seine Größe kann er sehr hohe fachliche Kompetenz in der Erfüllung seiner Aufgaben entwickeln. Und trotzdem ist er sehr nah dran an den Menschen vor Ort. Das macht die Arbeit sehr reizvoll.

Wie bist du in dessen Parlament gelangt? 

Als Sozialpolitikerin habe ich mich schon länger für die Arbeit des LWL interessiert. Durch ihn haben wir in Westfalen-Lippe einen sehr guten Stand zur sozialen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Nach der letzten Kommunalwahl konnte ich das Direktmandat der GRÜNEN im Ennepe-Ruhr-Kreis in der Landschaftsversammlung antreten. 

Hast du das Gefühl, dort etwas bewirken zu können?

Am Anfang hatte ich vor allem das Gefühl, sehr viel lernen zu können! Wir haben eine sehr intensive Zusammenarbeit in unserer Fraktion, die vom Austausch der Erfahrungen ihrer Mitglieder und der Expertise geladener Fachreferent*innen belebt wird. Dabei haben sachkundige Bürger*innen mit den Mitgliedern der Landschaftsversammlung eine gleichberechtigte Stellung in der Diskussion. Und natürlich bringen wir unsere GRÜNEN Ideen und Anträge gemeinsam in die Fachdiskussion der Ausschüsse. Leider gibt es in der Landschaftsversammlung zur Zeit eine GroKo, die unseren Anträgen selten zustimmt. Wir hoffen natürlich, nach der Kommunalwahl mehr Durchsetzungskraft entwickeln zu können.

Aber es gibt noch eine andere Ebene der Wirksamkeit. Wir sind als Fraktion im regelmäßigen Austausch mit örtliche Trägern und Initiativen, die mit dem LWL zusammen arbeiten oder von seiner Förderung abhängig sind. Wir legen großen Wert auf ihre Sicht der Dinge und können ihre Anliegen transportieren oder einen Dialog mit Verantwortlichen beim LWL herstellen. 

An welchen Themen und Projekten arbeitet die Grüne Fraktion beim LWL? 

Ich kann nur ein paar Beispiele nennen. Wir setzen uns stetig dafür ein, dass mehr Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt und mit Kontakt ins Quartier im eigenen Wohnraum leben und arbeiten können. Dazu gibt es zur Zeit einige sehr gute Modellprojekte. Aktuell setzen wir uns außerdem dafür ein, dass der LWL bei der Unterstützung für Wohnungslose auf den Housing-First-Ansatz umsteigt. Und natürlich gibt es Querschnittsthemen wie Klimaschutz beim Bauen und in der Mobilität oder wie Gleichstellung und Diversity. Ein großes Thema ist auch die Digitalisierung, sowohl in Bezug auf die verwaltungsinternen Prozesse als auch im Umgang mit Klient*innen und Patient*innen in der Pflege. Oder in Museen und Archiven. Man glaubt gar nicht, wie wichtig digitale Methoden in der Archäologie sind…

Wer sollte sich für eine Mitarbeit dort interessieren?

GRÜNE mit Interesse an Sozialpolitik und moderner Psychiatrie natürlich. Aber auch solche, die Kunst und besonders Museen lieben, solche, die wollen, dass ein Verband wie der LWL seine Gebäude nachhaltig baut und bewirtschaftet…eigentlich alle, die an GRÜNEN Ideen und einem guten Austausch zwischen der lokalen Ebene und dem LWL interessiert  sind.

Wo kann man weitere Informationen erhalten?

Auf unserer Homepage. Dort findet Ihr auch einen Flyer mit Einblicken in unsere Arbeit und eine Kurzinfo „Wie werde ich Mitglied der Landschaftsversammlung und warum?“, die wir gemeinsam mit unserem Schwesterverband LVR zusammengestellt haben

Und Ihr könnt uns gerne bei Facebook folgen.

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