Ukrainisch-Russische Journalistengruppe bei den Hagener Grünen

15.02.18 –

Auf Einladung von Germanwatch tourt derzeit eine gemischte Gruppe von russischen und ukrainischen Journalisten durch NRW, um den Umgang mit dem Kohleausstieg unter Klimaschutzaspekten zu betrachten. Bei den Hagener Grünen traf man sich mit Johannes Remmel. Die Grünen Hagen nutzten anschließend die Gelegenheit zu Gesprächen mit Remmel über drängende Maßnahmen zur Luftreinhaltung.

Die drängenden Probleme ähneln sich international: Wie kann der Klimawandel abgebremst werden? Was verlangt die Einhaltung der Klimaziele gerade in Regionen, die traditionell stark von der Kohle abhängig sind? Wie kann eine Transformation ökologisch und gleichzeitig wirtschaftlich gelingen?

Vor diesem Hintergrund begleitet Germanwatch eine Gruppe von jungen Journalisten aus der Ukraine und aus Russland durch NRW. Für ein Gespräch mit Johannes Remmel, ehemaliger Grüner Umweltminister und nun Landtagsabgeordneter, traf sich die Gruppe nun in Hagen. Remmel hat in seiner Zeit als Minister in NRW ein Klimaschutzgesetz erlassen, das nach wie vor Vorbild für andere Regionen ist. In seinem Vortrag lieferte Johannes Remmel nachvollziehbare Beispiele, wie wirtschaftliche Prozesse ökologisch transformiert werden können und müssen, wenn Klimaschutz gelingen soll. „Statt Prozessgase abzufackeln, kann sie energieintensiven Betrieben helfen, ihren Bedarf zu decken“, gab Remmel ein einleuchtendes Beispiel.

 

Anschließend führten die Hagener Grünen Gespräche mit Johannes Remmel über mögliche Maßnahmen zur Vermeidung von Fahrverboten in Städten mit extrem belasteter Luft. Gerade vor dem Hintergrund, dass in der nächsten Woche ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zu Fahrverboten in Stuttgart und Düsseldorf zu erwarten ist, richtet sich der Fokus neben bundes- und landespolitischen Maßnahmen auf die Regelungsmöglichkeiten innerhalb der Kommunen. „Wir müssen ganz sicher kurzfristig jede Hilfe in Anspruch nehmen, die Luftbelastung in Hagen zu reduzieren und damit Fahrverbote zu vermeiden. Doch Hagen ist nicht geholfen mit zusammenhanglosen Vorschlägen, etwa in einer einzelnen Stadt des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr – nämlich Essen - den ÖPNV kostenlos zu machen. Stattdessen brauchen wir konkrete Konzepte, wie eine Verkehrswende in den nächsten Jahren bundesweit eingeleitet werden kann“, fordert Hans-Georg Panzer, Vorsitzender des Umweltausschusses. „Langfristig gelingen Klimaschutz und Luftreinhaltung nur, wenn wir sie auch städtisch in allen Aufgabenbereichen mitdenken. Wir brauchen ein Verkehrskonzept, das uns von der Autostadt Hagen zu einer Stadt Hagen bringt, in der wichtige Wege zuverlässig und schnell mit dem ÖPNV bewältigt werden können. Eine Stadt, in der Nahversorgung fußläufig oder mit dem Fahrrad ohne Lebensgefahr zu erreichen ist. In der innerstädtische Wohnlagen auch wieder gesundes Wohnen ermöglichen. Alle Planungen von der Erneuerung einer Brücke bis zur Quartiers- und Schulentwicklung müssen sich diesen Zukunftsfragen stellen.“

 

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