Die Gründung der Hagener Grünen und die erste Hälfte der 1980er Jahre

18.03.20 –

Ausgehend von der atomaren Aufrüstung in Europa, der Ölpreiskrise und der beginnenden feministischen- und ökologischen Bewegung kam es seit dem Frühjahr 1977 in gesamten Bundesgebiet zur Gründung Grüner- und Bunter Listen aus den unterschiedlichsten politischen Strömungen, die vom bürgerlich-wertkonservativen Lager bis zur Neuen Linken reichten. Nach einigen Achtungserfolgen bei Kommunal- und Landtagswahlen erfolgte die Gründung von Landesverbänden in Baden-Württemberg (Oktober 1979) und NRW (Dezember 1979) sowie schließlich der konstituierenden Bundesversammlung der Partei im Januar 1980 in Karlsruhe. 

Nur wenige Wochen nach der Gründung der Bundespartei kam es im März 1980 auch in Hagen zur Gründung eines Kreisverbandes von „Die Grünen“, die jedoch in der lokalen Presse offensichtlich kaum einen Niederschlag fand. Die erste Erwähnung erfolgte im April 1980 anlässlich der anstehenden Landtagswahl, hier wurde der junge Kreisverband allerdings als „gesprenkelter Haufen“ (WP vom 9.4.1980) tituliert und konnte aus dem Stand nur ca. 2,6% der Stimmen verbuchen. Für einen Wiederhall in den lokalen Medien sorgte auch die Vergangenheit des grünen Landtagskandidaten - K.L. Ostermann – in der „Liga gegen den Imperialismus“.  Dieses ging so weit, dass der damalige SPD-Landtagskandidat – Dr. Dieter Haak – die Grünen als „kommunistische Ersatzpartei“ titulierte.

Die parteibewegenden Themen beschäftigten sich damals, wie heute mit Ökologie, Gewaltfreiheit und Bürgerrechten. So bildete ein Schwerpunkt in der ersten Ausgabe der „Grünen Blätter“ – die zur besseren Kommunikation der grünen Initiativen gestartet wurden -  die Schwermetallablagerungen im Hengsteysee und der Ausbau des ÖPNV, hier u.a. die Einführung eines kostenfreien Bahn- und Busverkehrs und das Verbot von Inlandsflügen. 

Neben der Friedens- und Anti-Atombewegung scheinen insbesondere ökologische Themen virulent gewesen zu sein. So existierte ein reger Arbeitskreis „Ökologie“ mit 12 Teilnehmern bei damals 66 Mitgliedern (1984). Neben dem Verkauf von Aktien zur Aktion „Rettet den Rhein“ und der Sensibilisierung zur Gefahr durch Asbest, wurden die halbherzigen Versuche der Stadtverwaltung zur Vermeidung von Streusalz im Winterdienst kritisiert. Nachdem der erste Versuch eine Liste für die anstehende Kommunalwahl 1984 zu wählen auf Grund mangelnder Beschlussfähigkeit gescheitert war, erreichte man dann doch das bis heute zweitbeste Ergebnis von 9,8% und zog mit insgesamt 6 Mandatsträgern in den Stadtrat ein.

 

Der ersten Fraktion gehörten an:

Ratsmitglieder:

Hermann Klein

Birgit Klerx            

Ute Rohrlack

Lothar Kaminski

Wolfgang Hoffmann

Dieter Groß

Doris Middeldorf (nachgerückt)

Michael Toups (nachgerückt)

Hans-Gert „HaGe“ Niemann (nachgerückt)                                          

Günter Dithmar (nachgerückt)

BV Mitte:

Michael Toups

Fritz Helms

BV Nord:

Uwe Gayk

BV Ost (Holi):
Lothar Kaminsky

BV Süd (Eilpe/Dahl):

Jürgen Sporbeck

BV West (Haspe):
Hans-Jürgen Warda

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